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Sonntag, 7. November 2010

Cuenca und endlich eine Nachmittagsbeschäftigung!

Samstag Früh (30.10.) fuhren wir um halb 9 los. Man sammelte eine Freundin von Carla (Stephi) ein, um dann 8 1/2 Stunden im Auto zu sitzen. Und das bei kurvigen Straßen und teils wirklich abenteuerlichen Straßenbelägen. Dementsprechend rar war die Schlafausbeute auf der Fahrt. Zwischendurch aßen wir in einem netten Restaurant in der Nähe von Riobamba zu Mittag. Gegen 17 Uhr kamen wir dann in Cuenca an und ich bezog mein Zimmer mit Carla und Stephi. Dann ging es etwas essen in der netten Innenstadt und im Anschluss haben wir uns dann mit einer Freundin von Carla getroffen, die sie in ihrem Austausch in Belgien kennengelernt hatte. Mit der ging es dann zu einem Freund von ihr nach Hause, der eine kleine Feier schmiss, da seine Eltern nicht Zuhaus waren, was hier sehr üblich ist (also dass man dann ein paar Leute einlädt). Es war ein wirklich netter Abend, aber ich war einfach super erschöpft von der Fahrt. Wir wurden vom Hausherrn dann gegen halb 2 "nach Hause" gebracht; mit anfangs 9 Leuten in einem 5-Sitzer! Gegen 2 haben wir dann endlich geschlafen.
Sonntagmorgen fuhren wir nach einem kleinen Frühstück (Joghurt und Apfel) mit meinen Gasteltern auf einen Kunstmarkt, der wirklich super schön war. Dort hat meine Gastmama mir auch eine schöne kleine Ledertasche gekauft. Nach dem Mittagessen (typisch cuencanisches und dazu sehr leckeres Fleisch) gab es dann eine kleine Mittagspause, bis es dann am frühen Abend zu einer Freundin von Bonnie ging. Die hatte ihren Neffen und 2 Nichten herbestellt, mit denen wir dann abends irgendwas machen wollten. Um 20.30 fuhren wir dann auch los; an diesem Abend nur mit 7 Leuten im Auto ;-) 3 Stunden sind wir irgendwie nur herumgekurvt; 3 mal irgendwelche Freunde getroffen und geklärt, wo man dann letztlich hingeht. Um 23.30 waren wir dann endlich in einer Diskothek. Da es mir nicht so gut ging, konnte ich den Abend leider nicht so sehr genießen und war dann eher froh, als wir schließlich gegen 2.30/3 Uhr zurückwaren.
Montag sind wir dann recht spät aufgestanden und dann auch quasi direkt Mittagessen gegangen. Wieder cuencanisches Essen. Diese Mal: knusprig gebratene Haut von einem Schwein. Muss zugeben, dass es wirklich lecker war. Wieder Mittagspause, dieses Mal länger. Um 8 wurden wir dann wieder von Carlas Freundin abgeholt, mit der es dann zu einem anderen Freund nach Hause ging. Gemeinsam fuhren wir zu einer Mischung aus Konzert und Diskothek auf einem großen Anwesen. Von dort aus ging es um 3 Uhr wieder zurück zu eben genanntem Freund, wo man bis 5 am Morgen noch zusammensaß. Um halb 6 waren wir endlich in den Betten, um dann um halb 8 schon wieder aufzustehen. Dann ging es nämlich schon zurück nach Quito. Wieder 8 Stunden im Auto, wieder miese Straßen... Man kann sich also denken wie kaputt ich nach 3 anstrengenden Nächten, daher wenig Schlaf und einer eher unbequemen Rückfahrt war! Gott sei Dank war am Mittwoch noch schulfrei, sodass ich den Tag voll und ganz zum Ausschlafen und Ausruhen nutzen konnte!
Insgesamt war es also eine schöne Fahrt, auch, wenn wir leider nicht allzu viel von der Stadt selbst gesehen haben. Aber ich denke, dass ich hierzu noch auf der bevorstehenden Abschluss-Rundreise Gelegenheit bekommen werde.

Ja, wie die Überschrift schon verrät habe ich mittlerweile unter der Woche eine feste Nachmittagsaktivität: dreimal die Woche (Mo,Mi,Fr) gehe ich mit 4 anderen ATS tanzen! Wir machen einen Tanzkurs, wo wir relativ professionell und schon mit gutem Erfolg Rhythmen wie Salsa, Bachata und Merengue lernen! Es macht einfach unglaublich viel Spaß und ich bin froh nicht mehr jeden Nachmittag nur damit zu verbringen, in meinem Haus zu sitzen. Was noch dazu kommt: Ich werde freier hier. Freier insofern, als dass ich nun, zumindest hier im Tal, allein Bus fahren kann, und mich so auch mal spontan mit Lena oder so im nahen Einkaufszentrum San Luis treffen kann. Auch nehme ich den Bus jetzt immer, um zum Tanzen zu kommen. Das gibt mir wirklich das Gefühl, dass ich hier langsam eigenständiger etwas unternehmen kann und nicht immer auf meine Gasteltern angewiesen bin! Und es fühlt sich gut an! :-)
So war ich vor wenigen Wochen zum Beispiel auch schon einmal nur mit Lena mit Bus und Taxi in Quito in einem Shopping Center dort. Also ihr seht: Es wird langsam mit der Eigenständigkeit!!! Braucht hier nur alles einfach manchmal Zeit...

In der Schule ist natürlich auch schon eine Menge passiert. Dem möchte ich aber einen eigenen Artikel widmen, den ihr hoffe ich in den kommenden Tagen zu lesen bekommt. Bis dahin habt ihr ja ersteinmal genügend Lesestoff (gehabt) mit Erlebnissen außerhalb der Schule von immerhin knapp zwei Monaten!
Bilder sollen übrigens auch noch folgen... ;-)

Mit ganz lieben ecuadorianischen Grüßen!

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