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Sonntag, 7. November 2010

Eine Woche Rotary pur

Den Abend des 15.Oktobers verbrachte ich sehr nett auf einem Bingo-Rotary-Abend. Das machte zu Beginn noch nicht so den Eindruck, da ich mit meiner pünktlichen Gastmama Bonnie wie eingeladen um 19.30 in einem recht feinen Saal saß. Der Haken bei der Sache: Sonst war noch niemand da. Als wir dann um 21.30 aber endlich anfingen (ja, ihr stellt euch vor, wie ich diese Pünktlichkeit liebe^^) wurde es aber ein wirklich lustiger Abend! Leider habe ich nichts von den grandiosen Preisen gewonnen. Hätte ich doch so gern einen Sandwich-Maker, eine Mikrowelle oder sogar den Hauptpreis, einen Herd, mit nach Hause genommen! ;-) Das bereits auf der Einladung dieses Abend angedrohte Ende der Veranstaltung für 2 Uhr wurde dann meinen Erwartungen entgegen erfüllt. Wäre ja auch gar nicht so schlimm gewesen, hätte nicht für die kommenden Tage die
schon lang ersehnte Rotary Reise nach Manabí, einer Küstenregion dieses kleinen aber feinen Landes, angestanden! Darum wartete nach dieser anstrengenden Bingo-Nacht noch ein Koffer auf mich, der darauf pochte, gepackt zu werden. So kriegte ich in jener Nacht recht wenig Schlaf, da mich mein Wecker schon wieder gegen 7 Uhr aus den Federn holte, um die letzten Sachen einzustecken, in Ruhe zu frühstücken und schließlich um halb 9 schon am Treffpunkt zu sein, um sich auf eine zehnstündige Busfahrt zu begeben. Innerhalb dieser merkte man schon eindeutig den Klimawechsel: die Luft im Bus wurde zunehmend wärmer. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir dann also in Crucita, einem kleinen Badeort, an, wo dann auch direkt die bereits durch Rotary zusammengemixten Zimmer des direkt am Strand gelegenen Hotels bezogen wurden, nachdem unser Gepäck auf Alkohol und Drogen geprüft worden war. Ich wohnte für die Tage in einem wirklich kleinen Zimmer mit einer Brasilianerin, einer Amerikanerin und einer Schweizerin. Da wir aber die Tage über nicht viel Zeit auf den Zimmern verbrachten, war es auch kein sooo großes Problem, dass man noch nichtmal einen Koffer aufklappen konnte - so klein waren die Behausungen. Dafür war aber jede, auf Holzpfählen gebaute, Holzhütte mit einer kleinen Terasse mit Hängematte versehen und unsere Hotelanlage besaß zwei Pools. Nach dem ersten Abendessen gab es also nur noch eine "kleine" Vorstellrunde, was bei 126 Austauschschülern schon ein wenig Zeit braucht, und ein bisschen Musik zum Tanzen. Dann ging's auch in die Betten.
Der Sonntag begann dann gegen 7 Uhr mit Frühstück und danach ging es in 15-Mann-Motorbooten an einen anderen Strand. Dort durften wir uns das erste Mal in den Pazifik stürzen und waren natürlich mehr als begeistert! Zudem hatten wir am hotelnahen Strand die Möglichkeit Bananenboot zu fahren. Ich hatte das vorher noch nie gemacht und es hat wirklich super viel Spaß gemacht, auf einer Gummi-Banane hinter einem Motorboot hergezogen zu werden und schließlich mit seinen 7 Kamaraden abgeschmissen zu werden! Ein spätes Mittagessen und ein wenig Freizeit später ging es dann gegen frühen Abend auf einen nahegelegenen Hügel, von wo aus man (hätten die Wolken es nicht verhindert) den Sonnenuntergang hätte sehen können. So wurden aber nur diverse Fotos geschossen: mit Flaggen, nach Ländern sortiert und schließlich ein 126-Mann-Gruppenfoto. Gar nicht so einfach! :D Nach dem Abendessen stand dann eine Talentnacht an, in der jedes der 16 vertretenen Länder sich durch Gesang, Tanz, was auch immer, repräsentieren musste. Rund 30 Deutsche waren sehr unkreativ und "performten" nur einen Schlagersong; verdient wurde somit Österreich zum Sieger gekrönt. Die 3 Repräsentanten hatten sich alle mit Dirndl aufgehübscht und tanzten Walzer zu klassischer Musik und stellten dem gegenüber ein neueres aber doch traditionelles Lied. Manchmal ist es wirklich effektiver mit wenigen Leuten! Mein Dirndl kam leider nicht zum Einsatz, das verständlicherweise die Wirkung einer Deutschen im Dirndl gegenüber 25-30 "Ungedirndlten" völlig misslungen wäre!
Am Montagmorgen fuhren wir mit dem Bus nach Portoviejo, der Hauptstadt der Provinz. Wirklich keine schöne Stadt, aber dafür seeehr heiß. Liegt nicht direkt am Wasser sondern wie uns gesagt wurde quasi in einem Kessel, sodass man von Wind dort nicht viel sieht bzw. merkt. Das sollten wir dann auch zu spüren kriegen, da alle mit ihren schönen Blazern und Flaggen ausgerüstet an einer Militärparade teilnahmen. Es war wirklich eine einzige Hitze und daher wurde auch die ein oder andere am Straßenrand gekaufte Wasserflasche geleert. Gelohnt hat es sich aber allemal: Wir (nicht ich persönlich) erschienen mit großen Bildern in der örtlichen Zeitung! in einem Hinterhof gab es dann eine kleine Stärkung (Apfel, Getränke, Kekse, Bananenchips [was auch sonst im Land der Bananen?]) und im Anschluss ging es nach Montecristi. Dort überfielen dann 126 Ausländer einen traditionellen Kunstmarkt. Wir wurden schon von den Rotary-Leuten gewarnt, dass wir daher wirklich schauen müssten, dass wir die Preise gut runterdrücken. Hat bei mir auch ganz gut geklappt: Ein Hut für 10 statt 15 Dollar und 2 Armbänder statt 2,50 für 2,25. Immerhin! :-) Von dortaus hieß unser nächstes Ziel dann (frühes Nach-)Mittagessen. Dies erreichten wir in einem netten Restaurant in direkter Strandnähe und verbrachten auch noch etwas Zeit danach dort, um Erinnerungsfotos zu machen und den Strand zu genießen. In den Abendstunden wurde uns dann ein Lagerfeuer und ordentlich Musik zum Tanzen am Strand vor dem Hotel geboten. Da ließ es sich gut aushalten.
Unser letzter Tag vor Ort sollte dann noch genug Freiraum zum relaxen bieten und so hatten wir die Möglichkeit nur am Strand zu liegen und zu versuchen, die Sonne zum Braunwerden zu nutzen und keinen Sonnenbrand zuzulassen oder aber auch um ein wenig Ecuavolley, die ecuadorianische Volleyballvariante mit 3 Spielern pro Seite, oder Tauziehen zu spielen. Ich denke ich habe eine gute Mischung gefunden und auch noch ein Pazifikbad war drin. Am Abend hieß es dann chic machen. Es ging erneut nach Portoviejo, dieses Mal machten wir aber eine Tour durch die Straßen. Und das nicht zu Fuß sondern in einer "Chiva". Das ist ein offener Bus, der auf dem Dach eine kleine Band hat, die den "Party-Gästen" ordentlich einheizt mit ein bisschen Blasmusik. War echt witzig; alle ATS mit ihren Flaggen und einfach super Stimmung. Den restlichen Abend verbrachten wir dann in einem recht großen Saal, in den es erst einen nach Ländern aufgeteilten Einmarsch gab. Danach wurden alle möglichen Leute geehrt, die sei es bei der Talentnacht oder bei irgendwelchen sportlichen Aktivitäten gut abgeschnitten hatten, und ebenfalls wurden ein König und eine Königin der Reise gewählt. Glückliche Gewinner: eine Schweizerin und ein Amerikaner. Gegen 23 Uhr gab es endlich das lang ersehnte Essen, was wirklich nicht enttäuscht hat, und bis 1.30 Uhr wurde dann bis zum Geht-Nicht-Mehr getanzt und der letzte Abend genossen, hatte man doch im Hinterkopf, dass man einige der ATS womöglich bis zum Mai, also der gemeinsamen Rundreise, nicht mehr sehen würde, da die Reisen ins Amazonasgebiet und nach Galápagos in kleineren Gruppen gemacht werden. Reichlich ermüded wollten sich dann eigentlich alle auch nur noch in die Horizontale begeben, da ja am nächsten/gleichen Morgen ein letztes Mal Frühstück um 7 angesagt war und um 9 dann auch schließlich schon wieder Abschied.
Es war also wirklich ein super Trip und ich freue mich schon riesig auf die kommenden! (Amazonasgebiet im Februar, Galápagos im April, Rundreise im Mai)

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