Anlegepunkt Nummer 2 an diesem Tag führte und dann doch nochmal auf einen kleinen Fußmarsch, der aber ein bisschen spannender war als der gestrige. Der Weg, durch den wir uns schlängelten, war teils relativ zugewachsen und recht schwierig zu begehen. So blieben wir zwischendurch mit unseren Gummistiefeln im kniehohen Matsch stecken und wunderten uns, dass wir aufeinmal keine Stiefel mehr anhatten, da der Matsch sie sehr lieb hatte und sie uns ungern zurückgeben wollte.
Danach hatten wir uns also ein bisschen Erholung verdient und die fand ihren Anfang dann an einem kleinen kleinen matschigen Strand. Wir hatten die Möglichkeit, uns an einer seilbahnähnlichen Installation von einer kleinen Erhöhung aus ins kühle Nass zu schmeißen. Das war ziemlich amüsant. Danach hieß es dann aber wirklich nur: Dümpeln. Unsere am Morgen in weiser Voraussicht mitgebrachten Reifen kamen zum Einsatz. Einmal im Reifen wurden wir von der Strömung mitgenommen und wir genossen die Stille und Gelassenheit in diesem Moment. Eine Stunde und ein paar kleinere Stromschnellen später ging es wieder aufs Boot und auf zum Mittagessen.
Der Nachmittag führte uns zuerst zu einer Indígena(Ureinwohner)-Familie, wo wir ein bisschen mehr über deren Leben und Gebräuche erfuhren, wir durften ein typisches (nach hefe schmeckendes) Getränk probieren, auf das die Leute dort schwören und haben außerdem die traditionelle Jagdwaffe ausprobieren können: Das Blasrohr.
Im Anschluss statteten wir noch zwei weiteren Familien einen Besuch ab, die beide im künstlerischen Bereich tätig sind. So konnten wir uns anschauen, wie innerhalb weniger Minuten ein kleines Holzstück in ein nett anzusehendes Souvenir verwandelt wurde und man mit ein wenig Fingerfertigkeit und Feingefühl recht flott sehr schöne Schälchen aus Ton herstellen kann.
Zu guter letzt erhielten wir noch eine typische Bemalung im Gesicht, die wir einer interessanten rotfärbenden Pflanze zu verdanken hatten.
Viel zu schnell hieß es dann am Dienstag auch schon wieder früh morgens: bis zur nächsten Reise! Nach reichlich Verabschiedungen und Kofferpacken sowie letzen Fotos ging es also mit dem Gepäck wieder aufs Bötchen und zurück nach Quito im Bus.
Mein persönliches Fazit: eine wirklich tolle Geschichte, allerdings hätte ich mir gewünscht, mehr Tiere "live" anzutreffen, wo wir doch schon so viel durch den Urwald marschiert sind. Die in Natur gesehenen Tiere beschränkten sich dann doch nur auf Insekten und Schmetterlingen sowie EINEM Affen. Der war aber auch original wie unser lieber Herr Nilsson von Pippi Langstrumpf ;-) Vielleicht lag das mit der raren Tier-Ausbeute aber auch daran, dass eben dieser von uns besuchte Bereich des Dschungels noch recht im Randbereich des Amazonasgebiets liegt. Möglicherweise oder besser ganz wahrscheinlich sieht das weiter im Inneren ganz anders aus..
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