Das ist in Ecuador eine sehr amüsante Angelegenheit. Normalerweise wird Folgendes wohl auch auf den Straßen praktiziert, was ich allerdings nicht mitbekam. Ich spielte das ganze Szenario mit ein paar Klassenkameraden in einem Garten durch:
Nach der Schule gings in den naheliegenden Tante-Emma-Laden, um die notwendigen Utensilien zu kaufen: Eier und Mehl. Klingt ja schonmal ganz nett. Zuhaus angekommen entledigte man sich dann seiner Wertgegenstände und im Garten angekommen fing dann der Spaß an. Eine wilde Eier-Mehl-Wasserschlacht. Mit Wasserschlauch und allem, was irgendwie zu gebrauchen war, ging es also aufeinander los und man nahm dann auch keine Rücksicht mehr auf mehr als einen Kopf kleinere Mitschülerinnen ;-) Doch wie das so ist: irgendwann ist jede Mehltüte mal leer und Eier wachsen ja auch nicht auf Bäumen sodass wir einfach zu anderen lustigen Dingen aus Muttis Küche griffen: Kakao- und Gelatinepulver. Damit das Ganze noch ein wenig farbenfroher wird, wenn ihr versteht... Nach einer Dreiviertelstunde ca. wurds dann aber auch relativ frisch und da keiner noch ein Minütchen länger ohne warmes Wasser ausgehalten hätte, standen wir schließlich mit 8 Leuten unter einer Dusche. Ganz ehrlich: Das war der beste Teil der ganzen Geschichte. Durchgefroren sich schön mit warmem Wasser berieseln lassen ist einfach unbeschreiblich gut! :D Nach einer kleinen Haus-Reinigungsaktion , um die, uns ihr Haus zur Verfügung stellende, Mutter zufriedenzustellen, kam ich dann auch irgendwann Zuhaus an und 3 Haarwäschen später waren dann auch endlich die letzten Mehlklümpchen und Eierschalen aus meinen Haaren raus. Einziger Haken: Meine Sportuniform, die ich während des Spektakels anhatte, gab sich nicht mit einer Wäsche zufrieden und so erfreuten sich Jeny und ich noch 2 Tage lang an schönem Eier-Geruch im Klassenraum ;-)
Ein zweites Mal mit anderen Mitschülern und in einem anderen Haus fand das Ritual übrigens nochmal statt, jedoch in leicht anderer Form: mit Wasserschalen und Karnevalsschaum. Dort endeten wir alle im eiskalten Pool.
Valentinstag
Der Valentinstag in Ecuador ist "Tag der Liebe und der Freundschaft" und wird hier relativ groß gefeiert. So beschenkt man seine lieben Freunde zum Beispiel mit kleinen Kärtchen oder Schokolädchen und in vielen Schulen gibt es Programme wie z.B. musikalische Bedröhnung in den Pausen. Unsere Schule war ziemlich öd und es wurd nicht wirklich was organisiert. Es spielte dann in der Pause eine Band einiger Mitschüler, die aber nun auch nicht sooo großen Anklang fand. Sonst liefen ein paar im Gesicht weiß bemalte Klassenkameraden über den Schulhof aber so richtig spektakulär war es faktisch nicht. Da hab ich von anderen Schulen nettere Geschichten gehört. Aber wie auch immer..habe mich trotzdem an ein paar Schokolollies und sowas erfreuen können ;-)
Juramento a la bandera
In jedem Jahr werden in Ecuador die Siebener und Dreizehner herangezogen, um einen Fahneneid vor der Nationalflagge abzulegen. Und wie das hier so ist, macht man da eine große Zeremonie draus. Sprich: eine wunderbare Choreographie, die wir Abschlussjahrgängler, mit National- und Schulflaggen bestückt, marschierend vorführten. Natürlich mit Hackenschuhen und der Paradeuniform und in diesem Falle noch mit weißem Haarbändchen und noch weißeren Handschuhen. Das hatte schon ordentlich Stil. Weniger Stil hatten jedoch die ca. 3-4 vorigen Wochen, die wir mindestens jeden zweiten Tag in die Sporthalle berufen wurden, um nochmal und nochmal zu proben. Auch, wenn dadurch zum Beispiel die ein oder andere ziemlich öde Wirtschafts- oder Geschichtsstunde unter den Tisch fiel, war es doch teils ziemlich anstrengend und einmal baute mein Kreislauf auch ein bisschen ab. Aber was macht man nicht alles...
Jeny und ich haben aber dann den Fahneneid selbst natürlich nicht abgelegt. Dafür hatten wir aber jeweils eine kleine Ausgabe unserer Landesflagge und haben diese an die ecuadorianische drangepinnt. In diesem Augenblick kriegten wir dann auch glatt das Mikrophon vor den Mund gehalten und durften vor prall gefüllter Sporthalle etwas sagen wie: ich lege keinen Eid ab aber respektiere die Flagge. Kleiner Knicks und gut wars.
Die anschließenden Fotos waren dann aber wieder eine ganz unterhaltsame Sache.
Hier einmal der ultimative Vergleich: auf meiner rechten Seite meine kleinste Mitschülerin, die glaube ich um die 1,47m misst. |
Museumsbesuch mit meiner Klasse:Einen Tag verließen wir unseren Klassenraum und machten uns auf nach Quito zu einer Ausstellung. "Bilder angucken, Fotos machen, Spaß haben" hieß die Devise.
Rotarische Aktivitäten:
-Rotary lud uns zu einem Ballett im quitenischen Nationaltheater ein. Aufgeführt wurde "Don Quijote". Wir verbrachten einen sehr netten Abend, gerade weil ganz viele ATS aus Quito und Umgebung auch dort waren. So bestaunten wir aus der dritten Reihe die muskulösen Waden der Balletttänzer und amüsierten uns sehr :-)
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-Am 23. stand dann meine Deutschland-Präsentation in meinem Rotary-Gastclub Los Chillos Milenio. Ziemlich kurzfristige Vorbereitung und einige Unterstützung meines lieben Papis haben sich ausgezahlt und ich habe denke ich einen guten Eindruck von meinem Land vermitteln können. Lena hatte ihre Präsentation am selben Tag, sodass wir beide im Dirndl auftraten. Vorher hatten wir ein paar Kekse gebacken und dazu reichten einen selbstgemischten Punsch, um ein bisschen die deutsch-österreichischen weihnachtlichen kulinarischen Angebote zu präsentieren. Kam sehr gut an. Nun steht irgendwann im Mai/Juni noch eine Präsentation an über unsere Erfahrungen in Ecuador während des Austausches.
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